Die Ankunft des dunklen Adlers [8]

Teil 8: Die unglückselige Entscheidung

Meine Erzählung wird sich ab nun beschleunigen. Der Zeitraum zwischen der Nachricht der Nazis und dem endgültigen Zusammenbruch war tatsächlich kurz, aber trotzdem sehr voll mit Ereignissen. Doch ich kann mich nicht damit aufhalten die Vielzahl an Verwüstung wiederzugeben.

Es war ungefähr als die Truppen aus L.A. und Seattle sich zurückzogen und ich meine ersten Schüsse auf Zivilisten abgab, als der US-Außenminister eine Antwort hoch zu den Besucher übermittelte. Er sei zwar geehrt durch die Aussicht eines Vertreters, doch im Moment konnte die Situation es nicht erlauben. Zuerst müsste wieder Ruhe einkehren.

Das Ergebnis davon war alles andere als Ruhe.

Da es keine feste Absage war, bereitete sich Empörung aus, da man überhaupt bereit war einen Abgesandten vom Dritten Reich zu empfangen. Es wurde geschrieben, dass die Demokratie sterben würde in dem Moment wo ein Nazi das Weiße Haus betrat.

Die Gewaltexzesse waren kaum mehr zu beschreiben. Gruppen bewaffneten sich, um eine mögliche Landung der Nazis mit Gewalt zu begegnen. Rechte Kräfte taten das gleiche, um ihre vermeidlichen Befreier zu helfen, den Unrat auf der Welt zu beseitigen. Synagogen brannten. Tote lagen offen auf den Straßen. Normale Menschen trauten sich nicht mehr hinaus.

Derweil wollten immer mehr Staaten Teilhabe an dem möglichen Reichtum der Besucher. Selbst Israel sagte zu, dass sie mit dem Dritten Reich verhandeln würden, wenn keine Gefahr zu befürchten war und die Vorteile die moralischen Zweifel überwiegten.

Major Von Grithzhausen sah natürlich all dies. Die Kameras seiner Schiffe konnten ohne Mühe den Rauch über den Städten sehen. Auch informiete ihn die US-Regierung über die Ereignisse. Russland, China und andere Staaten bombardierten ihn auch mit Nachrichten, auch wenn er auf diese nicht antwortete.

In seinen Antworten an die US-Regierung zeigte er sich verwundert. Er konnte nicht verstehen, wieso sich unsere Welt so schnell selbst zerflückte.

»Wo ist die Ordnung?«, fragte er. »Wo ist die Disziplin?«

Millionen entgegneten, dass sie nicht seine Ordnung und seine Disziplin haben wollten. Es wurde im wahrsten Sinne des Worte in den Himmel geschrien.

Kapitän Von Nessingen meldete sich auch erneut und befand, dass die arische Rasse in dieser Realität geschwächt sei und es sei eine große Schande, dass die Bolschewiken und Kapitalisten den zweiten Weltkrieg gewonnen hätten. Er sprach diese Worte voller Fürsorge und Traurigkeit, was für viele schlimmer war als Verachtung oder Hass. Am Ende seiner Nachricht bot er an, dass das Dritte Reich jederzeit helfen könnte.

Es blieb vage welche Art von Hilfe er meinte, doch bei vielen kam erneut der Albtraum auf von gepanzerten Nazis, die zur Erde marschierten und alles in ihrem Weg verwüsteten.

Die US-Regierung derweil horchte auf, als sie dies hörte. Trotz der immensen militärischen Übermacht der Nation rissen die inneren Unruhen an ihnen. Normalerweise ging das Pentagon davon aus, dass die amerikanischen Streitkräfte die gesamte Welt besiegen könnte, wenn es erforderlich war – so gewaltig war das Militär der mächtigsten Nation der Erde. Nun aber waren viele Soldaten wie ich gebunden und große Industriezentren drohten von Protesten lahmgelegt zu werden. Und tatsächlich stellte sich immer mehr der Welt gegen die USA.

Deswegen war das Angebot des Kapitäns allzu verlockend, doch noch zögerte man Nazis um Hilfe zu bitten.

Drei Wochen später wurde dann aber New York selbst aufgegeben, als rote Fahnen vom Empire State Building gehisst wurden. Daraufhin fragte der US-Außenminsiter in heiserer Stimme um Unterstützung beim Dritten Reich.

Einen Tag darauf rollten russische Panzer in Osteuropa ein und chinesische Fallschirmspringer landeten in Taiwan.  

Die Ankunft des dunklen Adlers [8]